Ein BaföG Antrag stellen ist für viele Studienanfänger die wichtigste Tätigkeit, die es termin- und fristgerecht zu erledigen gilt, denn es ist essentiell für die Sicherung des Lebensunterhalts. Daher ist es sehr wichtig, dass sich Zeit genommen wird und ihr euch genau informiert, damit beim Erstantrag keine Fehler unterlaufen und auch rechtzeitig das Geld fließen kann. Wie ihr das besten anstellt, erklärt dieser Artikel.

Die Grundlage: BaföG Antrag rechtzeitig einreichen

Die meisten angehenden Studenten planen ihren Studienstart genau mit dem Semesteranfang. Es sollte also ab diesem Zeitpunkt auch Geld fließen, damit die notwendigen Ausgaben für Miete, Lebensmittel, Krankenkasse und Bücher/Studienmaterial sofort getragen werden können. Wer hier ins Hintertreffen gerät, hat große Mühe, sich daraus wieder zu befreien.

Euren Erstantrag solltet ihr sehr frühzeitig einreichen. Aber aufgepasst, hier lauert bereits die erste Stolperfalle. Früh einreichen ist zwar schön, aber der Antrag sollte lückenlos ausgefüllt sein und es dürfen keine Unterlagen fehlen. Wenn beispielsweise die Immatrikulationsbescheinigung fehlt, wird der Antrag gar nicht bearbeitet. Das gilt auch für weitere erforderliche Unterlagen. Reicht den Antrag unbedingt komplett ein und nehmt euch die Zeit, im Vorfeld zu überprüfen, dass ihr an alles gedacht habt.

Das BAföG wird immer ab dem Monat der Antragsstellung gezahlt, niemals rückwirkend. Das muss euch klar sein. Der offizielle Tag der Antragstellung ist der Tag, wenn der Antrag beim Amt eingeht. Der Poststempel ist nicht relevant. Noch ein Grund nicht zu lange mit der Abgabe zu warten.

Ihr könnt euch natürlich jederzeit dazu entscheiden, den Antrag online zu stellen. Die meisten Bundesländer bieten diese Option an. Ihr könnt den Antrag für spätere Fragen oder auch als Grundlage für den Folgeantrag so besser speichern. Erkundigt euch, welche Möglichkeiten euer Bundesland für euch bereithält.

Da die Bearbeitungszeit sehr lange ist, solltet ihr trotzdem Vorkehrungen treffen für die erste Zeit. Eventuell habt ihr Anspruch auf ALG II. Wenn ihr den Antrag vollständig eingereicht habt, besteht übrigens nach acht Wochen bereits der Anspruch auf einen BaföG-Vorschuss.

Die notwendigen Formulare für eine erfolgreiche BaföG Antragsstellung

Zunächst wird natürlich das eigentliche Antragsformular benötigt (Formblatt 1). Dieses Formblatt hat auch eine Anlage, die beim Erstantrag ebenfalls mit abzugeben ist. Auch die Bescheinigung (Formblatt 2) nach §9 BAföG ist in jedem Falle mit einzureichen. Hierbei handelt es sich um eine Bescheinigung, die von vielen Hochschulen mit den Semesterunterlagen gemeinsam automatisch ausgegeben wird.

Auch die Erklärung des Ehegatten/Lebenspartners/Vater/Mutter (Formblatt 3) ist verpflichtend, es sei denn, es wird ein elternunabhängiges BAföG beantragt. Der Antrag auf Vorausleistungen (Formblatt 8) kann dann gegebenenfalls auch noch hinzugefügt werden. Die anderen Formblätter richten sich an besondere Fälle, wie ausländische Studenten, Anträge zu Auslands-BAföG oder Aktualisierungsanträge.

Im weiteren Verlauf kann der Erstantrag ebenfalls erforderlich machen, eine Erklärung nach §11 Abs. 2a BAföG abzugeben, in der dargestellt wird, ob es zu einem oder beiden Eltern keinen Kontakt gibt und auch kein Aufenthaltsort bekannt ist. In der Erklärung nach §24 Abs. 2 BAföG kann bedeutet werden, dass noch kein Einkommenssteuerbescheid des vorletzten Kalenderjahres vorliegt. Auch ein Härtefreibetrag für außergewöhnliche Belastungen kann gewährt werden. Dazu muss die Erklärung nach §25 Abs. 6 BAföG abgegeben werden. Ansonsten hilft es natürlich sehr, wenn ihr bei eurem zuständigen Amt einmal nachfragt, welche Vordrucke verfügbar sind und welche Dokumente noch abgegeben werden müssen.

Alle Formulare findet ihr hier

Prinzipiell geht es darum festzustellen, was ihr im Monat an Aufwendungen benötigt und über welche Mittel ihr verfügt. Es liegt in eurem Interesse alle Aufwendungen sorgfältig zu dokumentieren und entsprechend aufbereitet vorlegen zu können.

Die richtige Strategie zum erfolgreichen BaföG Antrag

Mit dem Zusammenstellen der Unterlagen für den BaföG Antrag könnt ihr nicht früh genug anfangen. Sobald ihr euch entschieden habt den Weg in diese Richtung zu beschreiten, könnt ihr mit dem Zusammenstellen anfangen. Spätestens nach dem Erhalt des Studienplatzes müsst ihr aber unmittelbar damit beginnen, den Prozess in Gang zu setzen, sonst verschenkt ihr Zeit und möglicherweise auch Geld.

Sollte die Zeit doch knapp werden und ihr bekommt den Antrag nicht mit Erhalt des Studienplatzes fertig, dann stellt ihr einen formlosen Antrag. Dieser Antrag sorgt dafür, dass alle eure Ansprüche gewahrt bleiben. Das BaföG-Amt wird in der Folge nun euer Geld rückwirkend zahlen bis hin zum Monat eures formlosen Antrags.

Denkt unbedingt daran, dass ihr euch ein eigenes Girokonto einrichtet, falls ihr noch keines besitzt. Achtet darauf, dass fast alle Banken und Sparkassen kostenlose Kontoführung für Studenten einräumen. Euer bestehendes Konto solltet ihr unbedingt umstellen, denn auch wenn es nur kleine Beträge sind, die für Kontoführung zusammenkommen, so macht es am Jahresende doch etwas aus. Da könnt ihr einen Großeinkauf von bezahlen.

Schließlich müsst ihr euch auch um eure eigene Verwaltung kümmern. Am besten richtet ihr zu Hause einen Ordner ein, der nur für alle Unterlagen da sein sollte, die mit dem BAföG zu tun haben. Dort müsst ihr alles abheften, was ihr an Unterlagen an das Amt schickt. Macht euch also immer eine Kopie und bewahrt die Schreiben auf, falls noch einmal Nachfragen kommen, die sich auf bestimmte Dokumente beziehen. Auf diese Art und Weise könnt ihr immer nachvollziehen, worauf sich die Schreiben, die ihr erhaltet, beziehen und könnt besser argumentieren. Außerdem könnt ihr die Daten so alle nachvollziehen. Dieses Wissen kann im Zweifelsfall bares Geld Wert sein.

Ihr könnt selbst so weit gehen, persönliche oder telefonische Kontakte mit einer Notiz zu versehen, die dann den Namen des Mitarbeiters und das Datum des Gesprächs auflisten, damit auch diese Termine besser nachvollzogen werden können.

Der BaföG Antrag als Lebensquelle für euer Studium

Das Geld für die meisten Studenten ist knapp. Deshalb solltet ihr nicht zögern und euch rechtzeitig um eure Finanzen kümmern. Es gibt überhaupt nichts schlimmeres, als mit finanziellen Sorgen zu studieren. Ihr habt den Kopf für die eigentlich wichtigen Aufgaben nicht mehr frei. Das lenkt ab und bringt den Studienerfolg in Gefahr. Das dürft ihr nicht zulassen!

Kümmert euch also strategisch und geordnet um alles und habt keine Angst vor Formularen. Auch bei euch in der Gemeinde gibt es eine Anlaufstelle, wenn Probleme beim Ausfüllen bestehen. Ihr könntet euch auch an das Studentenwerk der Uni, an der ihr studieren werdet, wenden. Mit großer Wahrscheinlichkeit erhaltet ihr auch dort Hilfe. Und dann kann es mit freiem Kopf und großer Motivation losgehen.

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